Materialien: Hinweise
|
1. Übungsblatt
|
2. Übungsblatt
|
1. Vorlesung
|
2. & 3. Vorlesung
Zeit und Ort: Mi, Do 10:15-11:45,
Turing-HS
Beginn: Mi., 16.10.2019, 10:15 Uhr, Turing-HS
Anmeldung zu den Übungen: Via
Wue@Study
(ab Oktober 2019; für die Vorlesung ist keine
Anmeldung notwendig)
Inhaltsangabe:
Dies ist der erste Teil eines fünfsemestrigen Einführungskurses in
die Analysis:
- Analysis I (Winter 2019/20)
- Analysis 2 (Sommer 2020)
- Vertiefung Analysis (Winter 2020/21)
- Einführung in die Funktionentheorie (Sommer 2021)
- Einführung in die Funktionalanalysis (Winter 2021/22)
Wir beginnen diesen Analysis-Zyklus mit der geometrischen Summenformel
für komplexe Zahlen
und beenden ihn mit einer Verallgemeinerung der geometrischen Summenformel, dem Spektralsatz für unbeschränkte Operatoren.
Wir behandeln die numerischen Aspekte der Analysis (etwa
das Newton Verfahren), gewöhnliche Differentialgleichungen sowie die
Analysis auf Mannigfaltigkeiten nur andeutungsweise und verweisen auf die entsprechenden
Vorlesungen hierzu:
Numerische Mathematik I,
Gewöhnliche
Differentialgleichungen sowie
Geometrische Analysis.
Die Vorlesung
Analysis I behandelt die Grundlagen der eindimensionalen Analysis.
Folgende Themen sind geplant:
- Reelle und komplexe Zahlen
- Konvergenz von Folgen
- Vollständigkeit
- Unendliche Reihen
- Potenzreihen
- Die Exponentialfunktion
- Stetige Funktionen
- Differentialrechnung
- Konvexe Funktionen und ubiquitäre Ungleichungen
- Riemann Integral
- Taylorformel und Taylorreihen
Darüber hinaus stellt die Vorlesung zur Analysis I (zusammen mit der
Vorlesung Lineare Algebra I) auch eine Einführung in die
Hochschulmathematik dar.
Notwendige Voraussetzungen: Freude am Nachdenken und
intensives Interesse an der Mathematik.
Hinweis:
Für die sich anschließende Vorlesung
Analysis II
im Sommersemester 2020 werden Kenntnisse der
Linearen Algebra I
vorausgesetzt: "Differentiation means Linearization". Es empfiehlt sich
daher entweder die Vorlesungen zur Linearen
Algebra parallel zu den Analysis-Vorlesungen zu besuchen oder aber
zunächst nur die
Lineare Algebra I zu hören und mit
der Analysis erst im
Sommersemester 2020 oder im Wintersemester 2020/21 zu beginnen.
Literaturauswahl:
Es gibt viele ausgezeichnete Lehrbücher zur Analysis u.a.
- Amann, Herbert und Escher, Joachim: Analysis I, 3. Aufl.,
Birkhäuser
2006
- Königsberger, Konrad: Analysis 1, 6., durchges. Aufl., Springer
2003
- Tao, Terence: Analysis I, 3. Edition, Hindustian Book Agency 2014
- Tretter, Christiane: Analysis I, Birkhäuser 2013
- Rudin, Walter: Principles of Mathematical Analysis, 3rd edition,
McGraw Hill 1986 (Baby Rudin)
- Walter, Wolfgang: Analysis 1, 7. Aufl., Springer 2004
Vorabinformationen für Studieneinsteiger:
Die Lehrveranstaltungen zur
Analysis I behandeln die Grundlagen der
Differential- und Integralrechnung von Funktionen einer Variablen.
Sie gliedern sich in die
Vorlesung Analysis I und die zugehörigen
Übungen
zur Analysis I
und richten
sich gemäß der Studienverlaufspläne an
alle Studierende der Mathematik der folgenden Studiengänge
- Mathematik für das Lehramt an Gymnasien
- Bachelor Mathematik
- Bachelor Mathematische Physik
- Bachelor Computational Mathematics
- Bachelor Wirtschaftsmathematik
jeweils Studienbeginn WS 2019/20.
Zusammen mit den parallel angebotenen Vorlesungen zur Linearen Algebra
bilden die Analysisvorlesungen die zentrale Grundlage des
Mathematikstudiums. Kenntnisse in Analysis werden in vielen weitergehenden
Lehrveranstaltungen benötigt (z.B. in Differentialgleichungen, Numerische Mathematik,
Optimierung, Funktionalanalysis, Funktionentheorie usw.).
Vorlesung Analysis I:
In der
Vorlesung werden die wichtigsten Stoffinhalte
vermittelt und
vorgestellt. Sie bildet eine "Führung durch die Theorie". Die
grundlegenden Konzepte werden in knapper Form
an die Tafel geschrieben und dabei ausführlich erläutert.
Es ist unerläßlich, während der
Vorlesungen besonders aufmerksam auf diese zusätzlichen
Erklärungen und Motivationen
zu achten und sich diese zu notieren.
In diesen Erläuterungen steckt das eigentliche "Know-how",
welches insbesondere auch für die zu
bearbeitenden Übungsaufgaben benötigt wird!
Dort müssen Sie selbstständig Beweise führen und Beweise
finden. Wie man solche Beweise führt und wie man Ideen für
Beweise finden kann, wird in den Vorlesungen vorgeführt.
Eine Mathematik-Vorlesung vermittelt in kurzer Zeit eine enorme Stofffülle und
stellt hohe Ansprüche an das
Konzentrationsvermögen aller Beteiligten, welches neben dem
besonders wichtigen
Zuhören und Mitdenken auch das Mitschreiben ermöglichen muss.
Die Vorlesung
Analysis I findet zweimal pro Woche
statt, jeweils mittwochs und donnerstags im Turing-HS
(Informatik-Gebäude). Die Vorlesungen dauern jeweils 90 Minuten. Sie
beginnen um 10.15 Uhr und enden gegen 11.45 Uhr.
Die erste Vorlesung findet am Mi., 16.10.2019, 10.15
Uhr statt.
Nachbereitung der Vorlesung:
Eine wichtige Rolle spielt die gründliche Nachbereitung der
Vorlesung. Nehmen Sie sich hierfür ausreichend Zeit. Gehen Sie Ihre
Vorlesungsmitschrift Schritt für Schritt durch und vollziehen Sie alle
Beweise genau nach. Wenn Sie einen
mathematischen Text (z.B. Ihre Vorlesungsmitschrift oder ein Lehrbuch)
lesen, sollten Sie dies niemals passiv, sondern stets aktiv mit Stift und
Papier tun. Schreiben Sie sich die Definitionen und Sätze
stichwortartig noch einmal auf.
Achten Sie auch auf die Beispiele der Vorlesungen. Ein neues Konzept können Sie sich viel
besser merken, wenn Sie ein (möglichst einfaches) Beispiel dazu
kennen. Versuchen Sie auch selbst eigenständig Beispiele zu finden und
notieren Sie diese. In manchen Fällen
werden Beispiele in der Vorlesung nur skizzenhaft behandelt; versuchen Sie dann
diese Beweiseansätze selbstständig zu vervollständigen.
Neben Ihrer eigenen
Vorlesungsmitschrift helfen Ihnen evtl. auch eines oder mehrere der
vielen
Lehrbücher zur Analysis weiter (siehe Liste weiter oben).
Beachten Sie, dass
in den Vorlesungen stets vorausgesetzt wird, dass sich mit den Inhalten der
vorangegangenen Vorlesungen intensiv auseinander gesetzt haben.
Übungen zur Analysis I:
In den zugehörigen
Übungen wird der in der Vorlesung behandelte
Stoff vertieft. Sie dienen dazu, das Verständnis zu schärfen und die Theorie auf
konkrete mathematische Probleme anzuwenden.
Dazu wird einmal die Woche ein Übungsblatt ausgegeben (nur online
hier).
Die Aufgaben sollen innerhalb einer Woche schriftlich bearbeitet werden.
Die schriftlichen Lösungen können einzeln oder zu zweit
abgegeben werden. Die abgegebenen Bearbeitungen
werden korrigiert und bepunktet. Die Korrektoren sind
besonders qualifizierte,
fortgeschrittene Studierende der Mathematik.
Die korrigierten Aufgabenblätter werden dann in den einzelnen
Übungsgruppen zurückgegeben und dort besprochen.
Die aktive Teilnahme an den Übungen ist für das Verständnis des Stoffes unbedingt
notwendig, letzlich kann man Mathematik und die ihr eigenen Arbeitsmethoden nur durch
Selbermachen lernen. Wie für jede andere Sportart gilt:
Die
Beherrschung der Mathematik ist nur durch konstante Anstrengung und eigene
Aktivität möglich. In den Übungsstunden besteht die
Möglichkeit, in kleinen Gruppen gemeinsam zu üben, zu lernen und
Erfahrungen auszutauschen.
Die
Übungen zur Analysis I finden einmal pro Woche
in Gruppen mit ca. 20 Teilnehmern statt. Zur Teilnahme an den Übungen
müssen
Sie sich via
WueStudy anmelden (ab Oktober 2019).
Die ersten Übungen finden in der zweiten Vorlesungswoche statt.
Übungsaufgaben:
Das Lösen von mathematischen Problemen ist eine Kunst. Diese zu
erlernen, ist
neben Erfolgserlebnissen auch mit Frustrationen verbunden. Es stellt
sich (auch für erfahrene Mathematikerinnen und Mathematiker) oft die
Frage
Wie findet man die Lösung einer Aufgabe? Leider gibt es
dafür kein Patentrezept. Neben Talent sind vor allem auch
Ausdauer und
Erfahrung erforderlich. Es gibt aber eine Reihe von allgemeinen
Problemlösungsstrategien, die in den
Übungen und Tutorien
diskutiert werden und die Ihnen oft helfen werden, weiter zu kommen.
Achten Sie auch genau auf die Vorgehensweise in den Vorlesungen, insbesondere
auf die Beweise. Dort
werden alle Techniken und Methoden, die zur Lösung der Aufgaben
benötigt werden, vorgestellt.
Die
notwendige Erfahrung und die Ausdauer zur erfolgreichen Bearbeitung
mathematischer Probleme erwerben Sie jedoch nur dann, wenn Sie diese
Problemlösungsstrategien auch anhand möglichst vieler Übungsaufgaben
selbstständig anwenden und verinnerlichen. Sollten Sie bisweilen bei dem Versuch, die
Übungsaufgaben zu bearbeiten, auf größere Schwierigkeiten
stoßen, so lassen Sie sich hiervon nicht entmutigen! Das Erlernen und
Anwenden von Mathematik ist ein sehr komplexer Vorgang - im Gegensatz zur
Schulmathematik, die Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit niemals
richtige Kopfschmerzen bereitet hat. Das "Verstehen" von
Hochschulmathematik ist ein fortschreitender Prozeß, bei dem sich in der
Regel die anfänglich häufig vorhandenen
Verständnisschwierigkeiten erst durch
intensives Auseinandersetzen mit den Konzepten Schritt für Schritt
ausräumen lassen.
Versuchen Sie deshalb alle aufkommenden Fragen
möglichst zeitnah zu klären. Nutzen Sie hierzu z.B. die
Gesprächsgelegenheiten nach der Vorlesung bzw. Übung und
insbesondere auch die angebotenen Sprechstunden. Beachten Sie auch, dass die Übungsaufgaben eng
an die Vorlesung anschließen. Dieser Zusammenhang der Übungsaufgaben
zur Vorlesung erschließt sich jedoch oft erst im Laufe einer
sorgfältigen Vorlesungsnachbereitung.
Hochschulmathematik:
Gegenüber der Schulmathematik und den
anderen Wissenschaften zeichnet sich die Universitätsmathematik durch
eine Reihe von fachspezifischen Eigenheiten aus:
- Abstraktheit: Mathematik beschäftigt sich mit
Objekten mit festgelegten strukturellen Beziehungen untereinander. Diese
Strukturen (oder auch Muster) stehen im Vordergrund und nicht die weiteren
Eigenschaften der Objekte. Ausgangspunkt der Entwicklung einer
mathematischen Theorie ist zwar in vielen Fällen ein einzelnes konkretes
Problem. Jedoch sind die innerhalb einer mathematischen Theorie gewonnenen
Ergebnisse auch in allen Situationen anwendbar, in denen Strukturen
mit den gleichen Bedingungen vorliegen. Darauf beruht die Effizienz und die
universelle Anwendbarkeit der Mathematik in anderen Wissenschaften:
die Abstraktheit der Mathematik ist einer ihrer größten
Stärken.
- Genauigkeit: Eine mathematische Theorie basiert auf einer
zugrundliegenden mathematischen Struktur, die mit Hilfe einiger weniger Axiome
festgelegt wird. Alle anderen
Aussagen werden durch formales, logisches Schließen aus
den Axiomen abgeleitet. Die in solchen mathematischen Beweisen
durchgeführten Überlegungen dürfen sich also
ausschließlich an den Regeln der Logik orientieren.
Damit vermittelt die Mathematik, innerhalb der
gemachten Annahmen, absolute Gewissheit über die Richtigkeit der
gewonnenen Resultate. Wie diese Schlußfolgerungen konkret
durchführt werden, ist allerdings eine Kunst, die neben der
Beherrschung der grundlegenden Methoden vor allem auch Intuition und
Kreativität verlangt.
Der Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman schrieb in diesem Zusammenhang:
In fact, the glory of mathematics is that we do not have to say what we are
talking about. The glory is that the laws, the arguments, and the logic are
independent of what "it" is.
Last
Updated: 1-Jun-19